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Heimatmuseum
Amthof
St. Bonifatius Kirche
Aktualisiert am
31.03.2013
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Erklärung
zu den Skulpturen |
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Singender
Hase
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Der französische Komponist
Eric Satie (1866-1925), der in surrealer und dadaistischer
Weise kleine Kompositionen neben verschiedenen anderen Tieren
auch einem Hasen widmete, fragte in einem kleinem Text dazu:
„Hörst du den Hasen singen?“ Für Carmen
Stahlschmidt wurde dieser Impuls Ausgangspunkt ihrer Plastik,
die im Rahmen eines Projektes bereits 2009 entstand. Das Hörbare
wird visualisiert im „Singenden Hasen“, was natürlich
nicht der Realität entspricht. Es wirkt völlig sinnlos
und irrational, aber es verführt zu Überlegungen:
„Was wäre, wenn ein Hase singen könnte, was
würde er wohl singen, wie würde sich dieser Gesang
womöglich anhören?“
Der von der Künstlerin in seiner Formgebung abstrahierte
Hase wirkt sehr natürlich und ungeheuer lebendig. Er
lässt vielfältige Assoziationen zu, angefangen bei
der Märchenfigur über das Fabelwesen „Meister
Lampe“ bis zum Osterhasen. Nicht zuletzt gehört
er zur Kulturlandschaft Rheinhessens und steht somit in unmittelbarem
Zusammenspiel mit der umgebenden Natur.
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St.
Michaelskapelle
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Weit hinein ins rheinhessische
Land blickt die auf dem Klausenberg bei Abenheim stehende
Kapelle. Schon das Patrozinium des hl. Michael bestätigt,
dass die bewegten Zeiten des Kirchleins mit dem Mittelalter
eng verknüpft sind.
Spärlich sind allerdings die Aufzeichnungen über
die Vergangenheit der Klause, die dem Höhenrücken
ihren Namen gab.
St. Michael wurde bei der Christianisierung des deutschen
Volkes vornehmlich als Patron hochgelegener Kirchen und Kapellen
gewählt, so z.B. der Michaelskirche auf dem Heiligenberg
bei Heidelberg und der im Obergeschoss der sog. Lorscher Königshalle
eingebauten Michaelskapelle.
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Summstein
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In den Summstein sind zwei
„Summlöcher“ eingehöhlt, seitlich ein
tieferes für Kinder und vorne ein höheres für
Jugendliche und Erwachsene. In diese Löcher wird der
Kopf gesteckt und durch ein tiefes, summendes Ausatmen werden
Töne erzeugt und sinnlich erfahrbar. Durch den Hohlraum,
der als Resonanzkörper funktioniert, gerät der Stein
durch die Töne in Vibration, die im Körper bis hin
zum Kribbeln spürbar wird.
Steine mit Summlöchern gab es schon
vor tausenden von Jahren. Häufig wurden sie mit Heilung
und Meditationsformen verschiedener Kulturen in Verbindung
gebracht. Hugo Kükelhaus (1900–1984) sah als Künstler
und Heilpädagoge den Summstein als eine Erweiterung des
Erfahrungsfeldes der Sinne, wodurch Menschen sich und ihre
Umwelt sensibler wahrnehmen.
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Turmspringer
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Zwei Turmspringerinnen
stehen auf dem Hochständer, die eine auf dem Rand des
Dachs, die andere auf dem Geländer, einer hier luxuriösen
Ausführung der Kanzel gegenüber den anderen Hochständern.
Der Künstler verbindet die Situation mit folgendem Gedanken:
„ein Meer, ein See von Wein, in den die Turmspringerinnen
kurz davor sind einzutauchen.“
Bei den Turmspringerinnen handelt es sich um Eisenskulpturen,
die fast zweidimensional erscheinen. Sie sind über zwei
Meter groß. Damit weichen sie von einer realistischen
Größe des Menschen ab, was dem Künstler sehr
wichtig war. Durch die Montage auf dem Hochständer sind
sie von weit her sichtbar.
Auch ihre Form zeigt nicht einfach eine realistische Nachbildung
von Frauenkörpern. Die Umrisse sind kantig, bei genauerem
Hinsehen erscheinen die Flächen wie ein Gewebe aus Dreiecken.
Diese kehren immer wieder, ob in der Form des Kopfes, der
Füße oder der weiblichen Brüste. Man könnte
von einer Tetraedierung der Figur sprechen, eine künstlerische
Gestaltung, die mit dem Kubismus` in Verbindung gebracht werden
kann.
Trotz dieser starren Linienführung wirken die Figuren
als Ganzes grazil, athle-tisch und anmutig. Ihre außergewöhnliche
Bewegung, mit der eine starke An-spannung des Körpers
einhergeht, wird als Momentaufnahme fixiert.
Durch diese Bewegung durchbrechen die Turmspringerinnen auch
den vom Äußeren her starr und glanzlos, fast wie
ein verlassener Grenzposten wirkenden Hochständer. Von
seiner ursprünglichen Gestalt ist er durchaus erkennbar,
bleibt sogar erhalten. Als Gesamtinstallation erhält
er allerdings mit den Turmspringerinnen eine neue Funktion,
die ihn hier als Absprung, als Sprungbrett in ein Meer von
Reben und Wein auffasst.
Für den Künstler Andreas Helmling spielt das Material
Eisen eine besondere Rolle. Er fasst es durch seine Veränderbarkeit
als lebendiges Material auf.
Helmling wurde 1959 in Heidelberg geboren. Er studierte Malerei
und Bildhauerei. Sein künstlerisches Wirken umfasst auch
die Photographie und den Film. Er war Meisterschüler
bei Hajek. Überwiegend ist er mit seiner Kunst durch
Skulpturen im öffentlichen Raum tätig, sowohl auf
nationaler als auch auf internationaler Ebene.
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Wonnefrau
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„Eine
Landschaft wird Körper“, „Wonnefrau huldigt
dem Wonnegau“ – zu diesen Äußerungen
inspirierte die Wonnefrau Betrachter.
Anmutig, erhaben, entspannt sitzt sie inmitten der Weinberge,
die schöne Landschaft des Wonnegaus betrachtend, die
genau wie sie üppig und fruchtbar erscheint.
Tatsächlich wirkt sie wie eine Verkörperung der
Landschaft, die in der sinnesfreudigen nackten Frauengestalt
ihren Spiegel findet und sich so harmonisch einfügt.
An dem modernen Schönheitsideal der Frau vorbei wird
ein anderes Frauenbild verherrlicht, welches sich stärker
an der Venus von Willendorf aus der Altsteinzeit und ihrer
Fruchtbarkeitssymbolik orientiert oder auch an die Fülle
des Schönheitsideals der Frau im Barock erinnert. Die
Sehnsucht nach Lebenslust findet hier ihren Ausdruck und kann
als eine Liebeserklärung an die Wonnefrau und die sie
umgebende Natur aufgefasst werden.
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Traum
der Stare
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Ein Star wird zum Angreifer
des gegen ihn gerichteten Abwehrsystems. Mit al-ler Wucht
fliegt er auf die Kanzel des Hochständers zu, spaltet
und zerstört sie.
Der Star, den der Künstler im aufbauenden Verfahren der
Plastik aus Kunststoff ganz realistisch geschaffen hat, könnte
so auch in einem Naturkundemuseum zu sehen sein. Seine Größe
jedoch lässt ihn nicht natürlich erscheinen, sondern
verfremdet ihn. Ähnlich wie Claes Oldenburg, der als
Pop-Art-Künstler Kolossalobjekte geschaffen hat, ändert
sich die Wirkung. So wird zwar hier kein Alltagsgegenstand,
aber ein unscheinbarer kleiner Vogel, der normalerweise im
Schwarm der Stare wie ein schwarzer Punkt am Himmel erscheint,
in unserer Wahrnehmung verändert. Er wird zum kraftvollen
Vogel, der sich gegen die Bedrohung des Menschen zu wehren
weiß.
Schließlich kehrt sich die ursprüngliche Funktion
der Starenabwehr des Hoch-ständers um. Er selbst wird
zum Gejagten und der Star geht als Sieger hervor. Ihm wird
ein würdiges Denkmal gesetzt, der den Menschen mit seinem
Hoch-ständer durch die veränderten Maßstabsverhältnisse
ohnmächtig zum Zwer-gen schrumpfen lässt.
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Bildstock
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Der Bildstock am Rheinweg (Teilstück
des Skulpturenwegs), Richtung Rheindürkheim wurde um
1650 das erstemal erwähnt. Der Bildstock ist dem Heiligen
St. Kilian geweiht, dem Schutzpatron der Winzer. Die Figur
dieses Heiligen, in den Weinbergen aufgestellt, trägt
als Symbol ihrer Schutzaufgabe die Traube in der Hand.
Am 09. Juli 1972 wurde der alte Bildstock durch einen neuen
und feierlich eingeweiht. Der neue Bildstock ist dem Heiligen
St. Kilian geweiht dem Schutzpatron der Winzer. Eigentlich
ist St.Urban und hierzulande, so vor allem in der Pfalz, auch
St. Cyriacus der Patron der Winzer. In Abenheim hat man den
vor allem im Frankenland auch als Winzerpatron verehrten heiligen
Kilian auf einem, aus der Werkstatt des Wormser Bildhauers
Gustav Nonnenmacher stammenden Bildstock dargestellt. Das
Material ist Muschelkalk-Naturstein aus der Nähe von
Würzburg.
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Heimatverein 1953 Abenheim
e.V.
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